Gerrit Ulrich (Autor) | Du mein allerliebster guter
HerbstgedichtEin Blättchen taumelt im Wind,
Der hellste Sonnenschein verrann, Beim Spazierengeh'n zu zweit: Und denk daran: |
Der David und der Salomon ,
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Ich treffe wen und nicke, weil er grüßt -
wenn ich nur seinen Namen wüsst'!
Wie heißt er nur, ich kenn' ihn doch,
wie war denn nur sein Name noch?
Ich forsche, denke, halte nach,
nichts rührt sich da - zu meiner Schmach.
Da sag' ich mir ganz still und leise:
„Das Alter kommt auf seine Weise!"
Von vier Dingen drei sind nichtig,
das vierte nur ist wirklich wichtig.
Damit's im Hirne nicht verdämmert,
hab ich's mir gründlich eingehämmert.
Drei fallen mir ein..., o welche Qual,
das vierte nicht, das ist fatal!
Da ruft es aus dem Hinterhalt:
„Mensch, du wirst alt!"
Vom dritten Stock steig' ich herunter,
steig' auf die Straße, froh und munter.
Da plötzlich frag' ich mich verdrossen,
hab' ich auch wirklich abgeschlossen?
Ich könnte schwören einen Eid -
steig hoch hinauf - zu meinem Leid.
Da sag' ich mir ganz still und leise:
„Das Alter kommt auf seine Weise!"
Brauch' ich mal etwas aus dem Schrank
der gut gefüllt ist, Gott sei Dank,
kaum hab' geöffnet ich die Tür,
da frag' ich mich: „Was wollt' ich hier?"
Verstört bin ich, dass in Sekunden
das, was ich vorhatt', ist entschwunden.
Da ruft es aus dem Hinterhalt:
„Mensch, du wirst alt!"
Benutz' ich mal mein Bügeleisen,
anschließend geh' ich gleich auf Reisen,
drei Wochen bang' ich, ungelogen:
„Hab' ich den Stecker 'rausgezogen?
Sitzt etwa der noch in der Wand?
Bin ich inzwischen abgebrannt?"
Da ruft es aus dem Hinterhalt:
„Mensch, du wirst alt!"
Und komm' ich dann woanders hin,
beweg' ich gleich in meinem Sinn,
das Sparbuch bestens zu verstecken,
damit kein Dieb es kann entdecken.
Brauch' ich dann Geld, hab' ich indessen,
den heimlichen Platz total vergessen.
„Oh nein" stöhn' ich, ganz starr vor Schreck,
„was soll ich tun? Mein Geld ist weg!"
Da ruft es aus dem Hinterhalt:
„Mensch, du wirst alt!"
Zum Frühstück nehm' ich drei Tabletten,
die sollen mein Gedächtnis retten.
Da frag' ich plötzlich, ganz beklommen,
„Hab' ich sie wirklich eingenommen?
Ja, ist dein Denken denn noch dicht?
Und zweimal nehmen darf ich nicht!"
Da ruft es aus dem Hinterhalt:
„Mensch, du wirst alt!"
So geht es fort mit vielen Sachen,
die mir die Jahre fühlbar machen.
Jedoch, ich will es nehmen leicht,
hab' einst doch mancherlei erreicht.
Auf viele Jahre blick' ich gern zurück,
und manche Stille bringt das kleine Glück.
Da sag ich mir ganz still und leise:
„Das Alter kommt auf seine Weise!"
Ich muss nicht mehr Erfolg und Glück erjagen,
kann friedvoll umgeh'n mit den Tagen,
kann reisen wann ich will und bleiben,
mit nichts und allem meine Zeit vertreiben,
kann Sympathie verstreuen, Freundschaft pflegen,
mich selbst und mein' Wehwehchen hegen,
da ist's doch so am guten Schluß,
dass ich mit Nachdruck sagen muß
zu mir allein, ganz still und leise:
„Nun, Alter, komm' und mach' mich weise!"
Am Anfang versammelten sich alle Körperglieder,
um zu entscheiden, wer denn ihr Boss sei.
Die Beine sagten:
"Da wir den Menschen dorthin tragen,
wo er hin will und das ausführen,
was das Gehirn ihm eingibt,
sollten wir Boss werden!".
Die Augen sprachen: "Da wir auf euch achtgeben
und euch warnen, wenn Gefahr droht,
sollten wir Boss sein".
Und so meldete
sich das Herz, die Lunge,
und schließich verlangte das Arschloch,
daß man es zum Boss mache.
"Igittigittigitt!", lachten alle Körperteile,
lachten und lachten und fanden die Idee einfach
absurd, ein Arschloch zum Boss zu haben.
Das Arschloch wurde darüber sehr
wütend, schloß sich zu, schmollte
und weigerte sich zu
funktionieren.
(Chinesisch-konfuzianische Weisheit)
Beliebt ist bei der Männerwelt,
ein schöner Busen der gefällt,
der uns're Frauen herrlich ziert,
uns immer wieder neu verführt.
Den Reizen, denen wir erliegen,
sobald wir sie zu fassen kriegen,
soll dies' Gedicht gewidmet sein,
ganz gleich, ob diese groß, ob klein.
Wie launisch zeigt sich die Natur,
wenn sie gestaltet die Figur:
Da läßt sie tolle Formen wippen,
dort sieht man nichts wie Haut und Rippen.
Weil´s unterschiedlich groß geformt,
drum ist auch der BH genormt,
von 1-12 ganz kurz und schlicht,
so steigen Größe und Gewicht.
Ganz ungeeignet ist zum Schmusen
die Größe 1, der Mini-Busen:
Kein Wunder, daß so schnell ermüdet,
wer so ein flaches Weib behütet.
Bescheiden ist auch das Vergnügen,
am Busen Größe 2 zu liegen,
doch immerhin ist was zu finden,
man weiß, was vorne und was hinten.
Mit Größe 3 wird´s schon erträglich,
da hat man was, da wird´s beweglich,
wenn ein Bikini dies umhüllt,
ergibt sich schon ein reizend´ Bild.
Mit Größe 4 und schlanken Hüften
kann dich ein Weib sehr schnell vergiften,
du zappelst mit verwirrtem Sinne
wie ein Insekt im Netz der Spinne.
Welch' Weib weiß nicht um ihre Trümpfe,
steht im BH bei ihr die fünfe.
Wie bebt vor Lust die Männerhand,
die so ein Prachtstück hält umspannt.
Ein Mann, der nie in seinem Leben
durfte die Größe 6 bewegen,
der wurd´ vom Schicksal arg betrogen,
um den ging´s Glück im großen Bogen.
Ein schöner Busen Größe 7
gibt Anstoß zu besonderen Trieben,
jagt Männer in die kühnsten Träume
wie Affen in die höchsten Bäume.
Doch unbeschreiblich ist die Pracht,
bei einem Busen Größe 8.
Wer solche Weibesgunst errungen,
dem ist der große Wurf gelungen.
Die Größe 9 taucht nur fürs Bett,
für den, der Kummer hat, ist´s nett.
Hier kann er sein Gesicht vergraben
und stundenlang der Welt entsagen.
Bei Größe 10, da wirds beschwerlich,
auch ist es nicht mehr ungefährlich,
beugt sich `ne Frau mit solchem Busen
über den Mann, bereit zum Schmusen.
Das Spiel mit Häckchen und mit Ösen,
so schön´s bei Größe 6 gewesen,
lustvoll spielend voller Feier,
hier wird´s zum echten Abenteuer.
Ist´s letzte Häckchen endlich auf,
da nimmt das Schicksal seinen Lauf,
und aus dem vollen, prallen Mieder
stürzt es so wie Lawinen nieder.
Umhüllt des Mannes Haupt im Nu,
deckt Nase, Augen, Ohren zu.
So fühlt sich der ganz schnell bedroht
vom plötzlichen Erstickungstod.
Doch keiner ist bislang verdorben
und unter so viel Fleisch gestorben.
Jedem ist es noch geglückt,
daß er das Licht der Welt erblickt.
Mit Größe 11, befreit von allen Hüllen,
läßt sich `ne ganze Bettstadt füllen.
Wie Hefeteig bei Hitzewellen,
so sieht man´s in die Kissen quellen.
Bekümmert sieht der Mann hier ein,
daß seine Hände viel zu klein,
dran zu hindern die breiten Riesen,
nicht über´n Bettrand wegzufließen.
Bei Größe 12 wird´s kolossal,
Super-Ultra-Mega-Maximal.
Doch hört ihr Campingfreunde her:
Ist das Ding auch superschwer,
spart man im Urlaub doch viel Geld,
denn der BH ersetzt das Zelt.
Die Größe 13 gibt es nicht,
drum endet hier auch das Gedicht,
mit einem Wort an Euch Ihr Frauen,
Ihr wißt, worauf die Männer schauen.
Sorgen?